Archaeobiocenter - Zentrum Archäobiologie
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Weltentstehung und Theologie von Hermopolis Magna. Tuna el-Gebel als Teil einer Kultlandschaft in Mittelägypten von der Spät- bis in die Römerzeit (ca. 600 v. Chr. – 400 n. Chr.

Die Projektpartner planen unpublizierte Objekte aus Hermopolis Magna (Mittelägypten) und dem zugehörigen Menschen- und Tierfriedhof in Tuna el-Gebel aufzuarbeiten, die im Pelizaeus-Museum in Hildesheim und teilweise als Leihgabe in den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim aufbewahrt werden. Zusätzlich zu den mehr als 400 Objekten aus den Grabungen G. Roeders in Hermopolis Magna soll zudem seine Grabungsdokumentation, die im Stadtarchiv in Hildesheim aufbewahrt wird, in die Untersuchungen einbezogen werden. Ähnliche Objekte ohne Herkunftsangabe im Pelizaeus-Museum werden mit dem Material aus den Ausgrabungen in Hermopolis Magna und Tuna el-Gebel verglichen und, sofern möglich, zugeordnet. Die Ergebnisse werden mit denen aus den Grabungen der Universitäten München und Kairo in Tuna el-Gebel kombiniert. Teil der Sammlung sind die bemalten, reliefierten Blöcke der unter Ptolemaios I. (304–283/2 v. Chr.) in den unterirdischen Galerien von Tuna el-Gebel errichteten Kapelle C-C-2, die dem dort bestatteten heiligen Pavian Thoteus gewidmet war und sich heute mehrheitlich im Pelizaeus-Museum befinden. Weitere Blöcke stammen aus der Kapelle C-A-31, der sogenannten Nut-Kapelle, die mit einer hervorragend erhaltenen astronomischen Deckenmalerei versehen ist. Die Tiernekropole von Tuna el-Gebel ist der einzige Friedhof in Ägypten, der innerhalb seiner unterirdischen Anlage reich ausgestaltete Kultkapellen für deifizierte Tiere aufweist. Diese beiden herausragenden Kapellen bilden daher einen weiteren Ausgangspunkt für die Erforschung der Theologie von Hermopolis Magna, denn sie zeigen das lokale Weltgebäude en miniature.

Hermopolis Magna Bemalung Kapelle

Detail der Bemalung auf Kapelle C-C-2 (c) Claudia Schindler (RPM)

 

Folgende drei Fragestellungen stehen im Mittelpunkt:

  • Wie lassen sich die altägyptische Weltentstehungslehre und Theologie von Hermopolis Magna in den archäologischen und textlichen Hinterlassenschaften greifen?
  • Welche Funktion hatten die Objekte aus Hermopolis Magna und Tuna el-Gebel, die sich heute im Pelizaeus-Museum Hildesheim und als Leihgaben in den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim befinden, und wie waren die damit verbundenen Kulte religionspolitisch und gesellschaftlich verankert?
  • Welche Informations- und Erlebnismöglichkeiten sind für den Museumsbesucher in Deutschland und Ägypten relevant, und wie kann an beiden Orten ein besseres Verständnis für das mit den altägyptischen Tierkulten verbundene kulturelle Erbe erreicht werden?

 

Prof. Dr. Friedhelm Hoffmann, Institut für Ägyptologie und Koptologie, Fakultät für Kulturwissenschaften, LMU

Regine Schulz, Roemer und Pelizaeus-Museum Hildesheim


Mitarbeiter/weitere Beteiligte:

  • Ralph Birk, LMU 
  • Patrick Brose, LMU 
  • Mélanie Flossmann-Schütze, LMU 
  • Mandy Mamedow, Potsdam 
  • Daniela Rosenow, London 
  • Katrin Schlüter, LMU 
  • Claudia Schindler, RPM


Kooperationspartner mit eigenen Mitarbeitern und weiteren Beteiligten:

  • Joint Mission „Tuna el-Gebel“ der Universität Kairo und der Graduate School ”Distant Worlds”, LMU 
  • Münchner Zentrum für Antike Welten, LMU 
  • Stadtarchiv Hildesheim 
  • Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim 
  • Stiftung Universität Hildesheim 
  • IT-Gruppe Geisteswissenschaften, LMU 
Förderorganisation: VolkswagenStiftung
Projektbeginn: 01.10.2015
Laufzeit: 3 Jahre

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